17.10.2005: Bericht vom Spiel TuS Rosenberg - Herren I
21.11.2005: Bericht vom Spiel Herren I - FC Miltach
11.03.2006: Bericht vom Spiel ASV Fronberg - Herren I
27.03.2006: Bericht vom Spiel Herren I - TV 04 Hemau
 
 
 
Bericht vom Spiel TuS Rosenberg - Herren I (17.10.2005) (nach oben)

Gelungener Auswärtsauftakt in Rosenberg

Herren I gewinnen in Rosenberg mit 9:4

In Rosenberg wartete zum ersten Auswärtsstart der TSG die gut in die Saison gestartete 1. Mannschaft des TUS Rosenberg auf die Gelb-Blauen. Es sollte für die TSGler die erste echte Standortbestimmung in der Oberpfalzliga werden, zumal man erstmals mit kompletter Mannschaft antreten konnte. Rosenberg musste auf den verletzten Giermann verzichten. Für ihn kam Ferschl.

Nach den Doppelpaarungen stand es 2:1 für die TSGler. Während Artmann/Biller gegen die Defensivstrategen Berger/Ludstock chancenlos waren, waren die anderen beiden Partien ausgeglichen, wobei sich die Gäste aus Mantel im entscheidenden Augenblick absetzen konnten.

Am Spitzenpaarkreuz zeigte Berger, dass er nicht nur gut strategisch spielt, sondern noch immer über schnelle Beine verfügt. Artmann konnte zwar den ersten Satz für sich entscheiden und führte auch in den folgenden Sätzen zum Teil recht komfortabel, konnte dies allerdings nicht zum Sieg nutzen. Bergers sichere und schnittvariable Abwehr zwangen Artmann immer häufiger zu Fehlern und letztendlich zur Niederlage.
Gespannt war man auf das erste Auftreten von Kurs, der berufsbedingt über mehrere Monate nicht trainieren konnte. Dass er das Spielen nicht so schnell verlernt, demonstrierte Kurs eindrucksvoll gegen Seibert, der phasenweise entfesselt aufspielte. Mit einem klaren 3:0 – Sieg lies Kurs seinem Gegner keine Chance.
Am mittleren Paarkreuz lies die TSG nichts anbrennen. Reich zeigte gegen den Abwehrkünstler Ludstock eine schöne Vorhandleistung und spielte sich zunehmend gegen seinen Gegner ein, sodass der 3:0 – Erfolg in Ordnung ging.
Auch Köbele gab sich gegen Luber keine Blöße. Der Rosenberger feuerte zwar zu Beginn der Partie zum Teil sensationelle Topspinsalven ab, konnte dieses Niveau aber nicht über die gesamte Dauer des Matches halten. Köbele setzte dem Spiel des Gegners Aufschläge und viel Spin entgegen, was dieser nicht so sehr mochte. Der TSGler siegte klar mit 3:0.
Das hinter Paarkreuz der TSG musste an diesem Abend die Überlegenheit der Gastgeber anerkennen. Edwin Biller war durch seine verletzungsbedingte mehrwöchige Trainingspause und seinen "Tennisarm" zu sehr gehandicapt, um dem stark aufspielenden Kuhn in den entscheidenden Spielphasen Paroli bieten zu können.
Kohl fand gegen Ferschl zu keinem Zeitpunkt der Partie ein spielerisches Mittel, um seinen Gegner in den griff zu bekommen. Der TSGler spielte scheinbar mit angezogener Handbremse, fand aber nicht den Hebel, um diese zu lösen. Die deutliche Niederlage ging daher in Ordnung.

Die Gastgeber kämpften sich zwischenzeitlich wieder mit 4:5 an die Gäste aus Mantel heran. Nun musste das vordere Paarkreuz die Entscheidung für die TSGler bringen.
Im Spitzenspiel des Tages standen sich Berger und Kurs gegenüber. Es sollte auch das beste Spiel es Tages werden. Der Spielverlauf war geprägt durch das Angriffsspiel des TSGlers und die Abwehrfähigkeiten des Rosenbergers. Nach einer 2:1 Satzführung von Kurs führte dieser komfortabel mit 10:5 im 4. Satz. Offensichtlich dachte Kurs nun, dass Spiel locker nach Hause schaukeln zu können und nahm etwas Druck aus seinem Spiel. Mit einer starken kämpferischen Leistung brachte sich Berger wieder ins Spiel und gewann den Satz in der Verlängerung. Im Entscheidungssatz besann sich Kurs wieder auf seine Fähigkeiten und erhöhte seine Aggressivität. Hierdurch wurde Berger immer wieder zu vermeintlich leichten Fehlern gezwungen. Kurs siegte letztendlich knapp aber nicht unverdient.
Artmann wollte sich nun an Seibert schadlos halten. Der hatte hiergegen jedoch erhebliche Einwände und pfefferte mit seiner "Hopp oder Top – Spielweise" dem TSGler die Bälle nur so um die Ohren. Auf jeden Schlag von Artmann folgte ein noch besserer Gegenschlag von Seibert. Aber "Beißer" – Artmann gab keinen Ball verloren. Nach 0:2 Sätzen Rückstand und 1:3 im 3. Satz bröckelte das Risikospiel Seiberts zunehmend. Jetzt war Artmann am Zuge. Dieser spulte nun sein Angriffsrepertoire in gewohnter Zuverlässigkeit ab und lies seinem Gegner in den Sätzen 3, 4 und 5 keine Chance mehr.
Es blieb nun der goldenen Mitte der TSG vorbehalten, den Sack zuzumachen. Hierbei hatte Köbele gegen Ludstock mehr Mühe als ihm lieb sein konnte. Es bedurfte schon erheblicher Konzentration und Kampfeskraft, um den Rosenberger mit 3:1 in Schach zu halten.
Weniger mühe hatte Reich gegen Luber, den er sicher mit 3:0 bezwang. Damit sicherte er der TSG den 9:4 Endstand.

Als Fazit aus dem Spiel kann die TSG die Erkenntnis ziehen, dass sie durchaus in der Lage ist, mit den Mannschaften der Oberpfalzliga mitzuhalten und den einen oder anderen Erfolg davon zu tragen.

Text: Klaus Köbele
 
 
 
Bericht vom Spiel Herren I - FC Miltach (21.11.2005) (nach oben)

Wichtiger 9:5 Heimsieg gegen FC Miltach

Zum fünften Mal im siebten Spiel traten die TSGler nicht in der Stammformation an die Platten. Diesmal fehlten verletzungsbedingt Edwin Biller und Martin Reich. Für die beiden sprangen Heinz Artmann und Markus Biller ein. Doch auch die Gäste konnten nicht in Bestbesetzung auflaufen, mussten auf ihren Spitzenspieler Schamberger verzichten.

Die Doppelpaarungen gaben aus der Sicht der Gastgeber wenig Anlass zur Freude. An Köbele/Kohl lief das Match gegen Wirrer/Bucher völlig vorbei. Bevor die Partie richtig losging, war sie auch schon wieder beendet. Kurz – schmerzlos - 0:3. So wünscht man sich vielleicht einen Zahnarztbesuch, nicht aber einen sportliche Wettkampf. Artmann G./Kurs machten es dann besser und siegten klar mit 3:0 gegen Bindl/Martin, ehe Artmann H./Biller M. mit 0:3 gegen Müller/Müller das Nachsehen hatten.

In den Einzeln trumpfte das zuletzt etwas schwächelnde vordere Paarkreuz überzeugend auf. Artmann G. gewann mit 3:1 gegen Wirrer, während Kurs Bindl mit 3:1 ausschaltete.
Auch das mittlere Paarkreuz gab sich keine Blöße. Köbele und Kohl siegten gegen Martin und Müller F. jeweils 3:0.
Am hinteren Paarkreuz musste Artmann H. die überlegenheit von Müller W. anerkennen, so dass die Gäste zum 5:3 Zwischenstand aufholten, bis Biller M. durch einen schönen 3:1 – Erfolg den Vorsprung wieder ausbaute.

Kurs musste dann gegen einen immer stärker aufspielenden Wirrer sein Match mit 1:3 abgeben. Artmann G., mit deutlicher Steigerung zum Spiel gegen Hemau, lies gegen Bindl nichts anbrennen und siegte 3:1.
Köbele hielt danach Müller F. mit 3:1 in Schach, während Kohl gegen einen teilweise entfesselten Martin mit 1:3 die Segel streichen musste.
Im spannendsten Spiel des Tages (einziges 5-Satz–Spiel) fightete Artmann H. Bucher mit einer vorbildlichen Energieleistung nieder und verwandelte schließlich den Matchball zum 9:5 Gesamtsieg.

Ausdrücklich gedankt sei an dieser Stelle den mutigen Ersatzspielern Heinz Artmann und Markus Biller, die den offensichtlich äußerst unbeliebten Einsatz in der ersten Mannschaft nicht scheuten. Der Mut wurde mit zwei Punkten und viel Applaus vom Publikum honoriert. Dies allein sollte die Teilnahme schon wert gewesen sein.
Wertvoll war der Sieg ohnehin, konnte sich doch die Mannschaft hierdurch schon etwas von den Abstiegsplätzen absetzen.

Text: Klaus Köbele
 
 
 
Bericht vom Spiel ASV Fronberg - Herren I (11.03.2006) (nach oben)

Waterloo in Fronberg!
(oder: wenn Luschen pfuschen)

Die Hobbyspieler und Träumer der Herren I wurden in Fronberg von der Tischtennisrealität grausam eingeholt.

Verdientes 5 : 9 gegen gutaufgelegte und motivierte Tischtennisveteranen aus Fronberg.

Dass das Spiel in Fronberg nicht einfach werden würde, war klar. Diesmal erwartete die TSGler eine Fronberger Mannschaft in Bestbesetzung, die bis in die Haarspitzen motiviert und – durch die Teilnahme an den Bayerischen Seniorenmeisterschaften – spielerisch bestens vorbereitet waren. Auch sonst stand die Partie unter keinem guten Stern. Marco, "Turbo" Kurs konnte in den letzten 14 Tagen seine konzeptionellen Vorstellungen von hartem, Profitraining nicht umsetzen. Hierfür stand ihm zwischenzeitlich nur minderwertiges Sparringspartnermaterial zur Verfügung. Georg, "Beißer" Artmann war durch ein hartnäckiges Bronchialleiden geschwächt und stand noch unter dem traumatischen Eindruck eines Ereignisses vom Vorabend (hierzu unten näheres).

Edwin, "Ballflüsterer" Biller leidet nach wie vor unter akutem Trainingsmangel. Der Akku von "Mr. 1000 Volt", Stefan Kohl, war offensichtlich leer, so dass es lediglich zum "stillen Beobachter" reichte. Ersatzmann Markus Biller war durch seine täglichen, kilometerlangen Waldläufe offenbar erheblich geschwächt, weshalb die Beine versagten. Lediglich der "Hexer", Klaus Köbele, und der "Skorpion" Martin Reich, waren – zumindest noch vor dem Spiel - symptomfrei.

Aufgrund des Ausfalles von Stefan Kohl mussten die Doppel umgestellt werden. Artmann/Köbele bildeten das Doppel I, während Reich/Kurs wie gewohnt Doppel II spielten. Mit der Kraft der zwei Brüderherzen wollten die "Biller-Brothers" die Gegner in die Knie zwingen.

Die durch die Doppelumstellung bedingte Schwächung des TSG-Teams wollte der "stille Beobachter" durch vehementes Anfeuern wieder ausgleichen. Doch war das engagierte Zuprosten mit Flaschenbier von der Außenbande offenbar etwas zu wenig.

Das 1er-Doppel Köbele/Artmann begann sehr verheißungsvoll. Die ruhige Gelassenheit, die spielerische Souveränität und der unbeirrbare Siegerblick von Köbele sprangen offenbar auf Artmann über, der durch schöne Vorhand-Topspinns und Rückhandbälle zu gefallen wusste. Dies ließ für die Einzelpartien auf mehr hoffen. In einer taktisch gut ausgerichteten Partie siegten Köbele/Artmann mit 3 : 0 gegen das sehr erfahrene Doppel Bäuml/Keusch.

Doch dann gingen – zumindest spielerisch – die Lichter aus. Den Anfang vom Ende bereiteten Kurs/Reich. Die Polenconnection spielte ruinös. In der Partie gegen Gerber/Allert traten sich die Tischtennishelden der TSG meist gegenseitig in den Hintern, anstatt die Kräfte zu bündeln und gegen den Gegner zu richten (hierzu ein kurzer Hinweis: beim Doppel stehen die Gegner nicht neben einem, sondern auf der anderen Seite der Platte!). Die logische Konsequenz dieser Spielweise war eine 1 : 3 Niederlage.

Anschließend machten es die Biller-Buben auch nicht besser. Intellektuell wären sie sicher in der Lage gewesen, sich ein ansprechendes taktisches Konzept auszudenken. Doch scheiterte die Umsetzung ihrer sicherlich brillanten Ideen an den körperlichen Voraussetzungen der Spieler (tja, der Geist ist willig, bloß das Fleisch ist schwach, gell Markus!). Die Partie gegen Pirnke/Meyer ging unspektakulär mit 0 : 3 verloren. Weitere Details erübrigen sich.

Wer nun einen Umschwung in den Einzelpartien erhoffte, sah sich getäuscht.

Der Turbo von Kurs kam leider nicht so recht auf Touren. Ganz im Gegensatz dazu lief es bei Allert wie am Schnürchen. Bei "Turbo" blieb die erwartete Explosion leider aus. Er musste sich letztendlich – deutlich unter seinen Möglichkeiten – mit 2 : 3 gegen einen famos aufspielenden Allert geschlagen geben.

Danach musste "Beißer" Artmann an die Platte. Sein Gegner war der bekannt starke Gerber. Es war von vornherein klar, dass nur ein vehement fightender Artmann eine Chance gegen den Techniker Gerber haben würde. Doch anstelle eines Raubtiergebisses zeigte der "Beißer" lediglich seine Milchzähne. So kannte man den "Beißer" überhaupt nicht. Was war los? Wer eine Antwort auf diese Frage finden wollte, der musste einen Tag zurückblicken. Am Freitag Abend, nach dem Training, ereigneten sich unfassbare Szenen, die die physische und psychische Welt von "Beißer" Artmann für immer verändern sollten: Nach dem Freitagstraining saß die erste Mannschaft zusammen und plante minutiös jeden Ballwechsel der kommenden Partie gegen Fronberg. Man wusste bereits, dass man auf "Mr. 1000 Volt" verzichten musste. So wurde kurzfristig Biller M. als Ersatzmann verpflichtet. Dieser war hellauf begeistert und wollte – völlig übermotiviert – auch seinen Beitrag zur Spielerbesprechung leisten. Dieser bestand in einer illustrierten Vorführung auf technisch sehr anspruchsvollem Niveau. Die Reaktionen hierauf fielen recht unterschiedlich aus. Bei Georg "Beißer" Artmann verfehlte die Vorführung leider ihr erhofftes Ziel. Statt eine Leistungsstimulierung hervorzurufen, brach bei Georg die Krise aus. Unfähig zu weiteren konstruktiven Besprechungen, verließ der "Beißer" schlagartig das Lokal. Die Spätfolgen dieses Ereignisses wirkten noch am darauffolgendem Abend nach. Nur so war die etwas zittrige Spielweise des "Beißers" erklärbar.

Vor diesem Hintergrund ging die 1 : 3 Niederlage gegen Gerber völlig in Ordnung. Der "Beißer" ist hierdurch entschuldigt und rehabilitiert. Es lag nun an den Profis des mittleren Paarkreuzes, den mittlerweile auf 1 : 4 angewachsenen Rückstand wieder zu verringern. Zunächst zeigte der polnische Skorpion Reich seinen Stachel und tremmelte seinem Gegner Keusch die Bälle nur so um dessen "Sixpack". Damit traf der Skorpion genau den Schwachpunkt seines Gegners. Reich schlug gnadenlos zu und gab bei seinem 3 : 0-Sieg gegen Keusch diesem keine Chance.

Im nächsten Spiel zeigte der Hexer Köbele gegen Bäuml wieder seine Zauberkunststücke. Das virtuose Spiel des Hexers, unterstützt durch seine berühmtberüchtigte Beinarbeit, brachten schnell eine sichere 2 : 0-Führung in den Sätzen. Als der Hexer dann eine schöpferische Pause einlegte, nutzte dies der Gegner schamlos aus, um sich bis zum Satzausgleich 2 : 2 heranzupirschen. Im Entscheidungssatz konnte sich Köbele zeitweise bis auf 8 : 5 absetzen, was aber nichts daran änderte, dass der Gegner schließlich bei 10 : 9 und 11 : 10 zwei Matchbälle gegen Köbele hatte. Doch die Nervenstärke des Hexers ist sprichwörtlich. So wundert es nicht, dass er das Spiel noch herumreißen und für sich entscheiden konnte. Weniger fachkundige Zuschauer mögen hier das Glück des Hexers verantwortlich machen. Der Tischtennisexperte weiß jedoch, dass solche Erfolge kein Zufall sind, sondern ein ausgeklügeltes taktisches Konzept dahintersteckt.

Das hintere Paarkreuz war an diesem Tage etwas überfordert. Markus Biller wusste genau, wie er gegen seinen Gegner, den Abwehrstrategen Pirnke, spielen musste, um zu siegen. Doch musste Markus Biller sein spielerisches Konzept seinen körperlichen Fähigkeiten anpassen. Hierbei rächte es sich bitter, dass Markus Biller alle Ratschläge seines Personal Coachs in den Wind schlug und sein wöchentliches Laufpensum von 450 Kilometer nicht auf 350 Kilometer reduzierte. Die Folgen waren fatal. Ein ausgebrannter Biller stand an der Platte, der von Pirnke nach Belieben beherrscht wurde. 0 : 3.

Das Spiel vom Ballflüsterer Edwin Biller gegen Meyer konnte der Berichterstatter leider nicht verfolgen, so dass eine Kommentierung hierzu ausfallen muss. Was die Ursachen der deutlichen 0 : 3-Niederlage waren, ist unbekannt. Der von jedem erfolglosen Spieler auszufüllende Niederlagenanalysebogen liegt dem Berichterstatter bislang noch nicht vor.

Zwischenzeitlich hatte sich der Spielstand dramatisch auf 3 : 6 verändert. Alle Hoffnungen ruhten nun auf das Spitzenpaarkreuz. Hier zeigte dann Turbo Kurs, was in seinem Schläger steckt. Aufgeschreckt durch die grausamen Niederlagen seiner Vorspieler und des Verlustes des ersten Satz gegen Gerber mobilisierte Turbo alle Kräfte. Die Luft um ihn herum begann förmlich zu knistern, Kurs war im Begriff seinen Turbo voll aufzuladen. Die daraufhin frei werdende Energie katapultierte Turbo zu einem ungefährdeten 3 : 1-Sieg gegen Gerber.

Im nächsten Spiel war Artmann nur noch ein Schatten seiner selbst und musste gegen Allert eine äußerst schmerzhafte 1 : 3-Niederlage einstecken. Doch wir kennen die Hintergründe und sehen dem "Beißer" daher seine Niederlagen nach.

Zwischenstand: 4 : 7

Nun versuchte die schnelle Eingreiftruppe, das mittlere Paarkreuz, die verfahrene Situation wieder hinzubiegen. Köbele brach mit unbeugsamen Siegeswillen den hartnäckigen Widerstand von Keusch und siegte mit 3 : 1.

Reich startete famos mit 2 : 0-Sätzen und sah wie der sichere Sieger aus. Aus Gründen, die einem normalsterblichen Menschen für immer verborgen bleiben werden, traten im Kopf des Skorpions grundsätzliche Gedankenänderungen ein, die es ihm unmöglich machten, ein normales Spiel fortzusetzen. Seine Fehlerquote stieg unaufhörlich und die Siegeshoffnungen zerplatzten wie Krakauer in siedend heißem Wasser. Der Skorpion musste sich letztendlich mit 2 : 3 bitter geschlagen geben. Damit war die Niederlage der TSGler praktisch schon besiegelt.

Im letzten Einzel wehrte sich der Ballflüsterer anfangs noch vehement gegen den unermüdlichen Pirnke. Die 1 : 3-Niederlage konnte dadurch jedoch nicht verhindert werden.

Die Niederlage gegen Fronberg war – zumindest in dieser Höhe – etwas unerwartet. Die Mannschaft zeigte danach jedoch, dass sie moralisch gefestigt ist und ließ sich bei der anschließenden Geburtstagsfeier (Claus F. sei hier nochmals ausdrücklich bedankt) die Niederlage nicht anmerken.

Zusammenfassend ist zumindest der durchaus vorhandene Wille der Mannschaft zum Erfolg hervorzuheben. Der Wille allein jedoch reicht nicht aus. Spielerische Fertigkeiten erwirbt man sich nur durch Training an der Platte. Darüber sollte der ein oder andere auch mal nachdenken, wenn er wieder von Siegen träumt.

Text: Klaus Köbele
 
 
 
Bericht vom Spiel Herren I - TV 04 Hemau (27.03.2006) (nach oben)

Showdown um Mitternacht

Hemau erst nach über 3 1/2 Stunden Kampf in die Knie gezwungen!

Nachdem die TSG Herren I in der Vorrunde nach einem 3-stündigen Match mit 7 : 9 unterlagen, konnten sich die gelb-blauen an den eigenen Platten in einem Tischtenniskrimi mit 9 : 7 revanchieren.

Dabei standen die Aussichten für einen Sieg nicht sonderlich gut, da die Nummer 1 der TSG, Marco "Turbo" Kurs anderweitig mit Vaterlandsverteidigungsaufgaben beschäftigt war und seinen Mannschaftskameraden nicht zur Seite stehen konnte. Es müssen eben Prioritäten gesetzt werden, wobei der Gefährdungszustand der ersten Herrenmannschaft wohl deutlich höher ist, als der unseres Heimatlandes. Aus diesem Grunde hat der Mannschaftsführer der TSG Herren I eine entsprechende Petition im Verteidigungsministerium vorgelegt, mit dem Ziel, der unbedingten Freistellung des "Schützen Kurs" für die Fälle der Mannschaftsverteidigung. Es wird durchaus mit einer positiven Verbescheidung gerechnet, da sich auch der Verteidigungsminister dem Elend der ersten Mannschaft sicherlich nicht verschließen kann. Sicherheitshalber wurde der oberste Landesverteidiger zu einem Spiel der ersten Herrenmannschaft eingeladen, was den Verbescheidungsprozess erheblich beschleunigen dürfte.

Weiter zum Spiel:

Als Ersatzmann konnte der Edelreservist Heinz Artmann, genannt der "Eiserne", verpflichtet werden. Nach längerer Abstinenz von der ersten Mannschaft brannte Heinz förmlich darauf, sich in der Elitetruppe zu beweisen. Heinz war jetzt Adrenalin pur.

Die Gegner traten mit Bestbesetzung an. Das Spektakel konnte beginnen.

Im ersten Doppel Köbele/Kohl gegen Schneider/Eichenseer dominierten bei den TSGlern Kampf und Krampf anstelle von Leichtigkeit und Klasse. Es darf daher davon ausgegangen werden, dass sich der Gegner wohl mehr aus Mitleid und weniger aufgrund spielerischer Schwäche dem TSG-Duo mit 1 : 3 unterworfen hat.

Georg Artmann/Reich legten gegen Cech/Tibitancl mit einem Blitzstart zum 2 : 0 Sätzen vor und sahen wir der sichere Sieger aus, als der spielerische Blackout einsetzte. Den Zuschauern musste sich jetzt der Verdacht aufdrängen, dass es sich dabei um vorsätzliche Leistungsverweigerung handelte. Auch der Mannschaftskapitän kam ins Grübeln – Wurden die Spielergehälter rechtzeitig überwiesen? Wurden dem "Skorpion" Reich die Autoschlüssel für den von ihm als "Motivationsförderung" geforderten Maserati bereits ausgehändigt? Wurden dem "Beißer" Artmann schon neue Klingeltöne für sein Handy zur Verfügung gestellt? -. Doch dann die Erleichterung: Es war das schlichte Unvermögen der TSG-Zelluloid-Boys.

Unvermögen war wohl nicht der Grund für die 0 : 3 Niederlage von Biller/Heinz Artmann gegen Uhl/Meiler. Hier fehlte das Quäntchen Glück, gingen doch 2 der 3 Sätze in der Verlängerung verloren und auch der erste Satz ging denkbar knapp mit zu 9 an die Gegner.

Der "Beißer" machte nun in seinem ersten Einzel seinem Namen alle Ehre und erkämpfte sich einen 3 : 1-Sieg gegen Eichenseer. Mit dem Sieg kehrte auf einmal die verloren geglaubte Spielfreude beim "Beißer" zurück und wenn man genau hinsah, konnte man sogar ein Lächeln in seinem Gesicht erkennen (oder war es die demonstrative Zurschaustellung seiner "Beißer"?).

Nichts zu lachen gab es im nächsten Einzel. Köbele erlebte bei seiner 0 : 3 Niederlage gegen Cech einen Tag, wie er ihn nur alle 10 bis 15 Jahre erlebt. Als Köbele an die Platte trat, wurde es finster. Der "Hexenmeister" wurde zum "Master of Disaster", er hatte sich selbst entzaubert. Woran es lag? Sicherlich auch am starken Gegner. Aber dies allein konnte nicht die Ursache für die Gruselshow des Hexers gewesen sein. Wohl eher ein gegen ihn gerichtete böser Vodoo-Zauber, den seine Gegner in Auftrag gaben oder waren es die eigenen Mitspieler? Die Aussicht auf Schadenfreude treibt oft kuriose Blüten! Wie dem auch sei. Die Vorstellung von Köbele war schon geschmacklos schlecht. Dies entging auch nicht den Zuschauern, die nach kurzer Zeit mit Rufen wie "Klaus raus" oder "Nehmt das Elend von der Platte" einen vorzeitigen Spielabbruch forderten. Doch Köbele war Profi genug, um seine miserable Leistung hiervon unbeeindruckt durchzuziehen und zu Ende zu bringen.

Nach diesem Einzel ging für die TSGler und die Zuschauer wieder die Sonne auf. Der polnische "Skorpion" war giftig wie nie zuvor und hatte seinen Stachel ganz weit ausgefahren. Dies bekam Uhl schmerzhaft zu spüren. Reich schmetterte die Bälle mit einer Leidenschaft durch die Luft, wie er sonst nur mit frischgeleerten Wodkagläsern auf exzessiven polnischen Hochzeitsfeiern macht. Im gleichen Stil taumelte er siegestrunken von der Platte und in seinen Augen konnte man lesen "Gebt mir mehr (wahrscheinlich dachte er dabei wirklich an Wodka!)".

Offensichtlich von dem Wodkavirus infiziert ließ "Mr. 1000 Volt" dem Gegner Schneider spüren, dass er voll und ganz auf Sieg eingestellt war. In einer Art und Weise, die Erinnerungen an gute alte 1000-Volt-Zeiten weckte, als "Mr. 1000 Volt" noch regelmäßig trainierte (wann war das?), presste er den Gegner in die Niederlage. Lange Ballwechsel sind nicht das Ding von Kohl. Er liebt es kurz und knackig. So dauerte das Spiel und der 3 : 1-Sieg nicht allzu lange.

Dem Siegessog, den die Vorspieler erzeugten, konnte sich auch der Ballflüsterer E. Biller nicht entziehen. Er bekam es mit dem Allround-Strategen Tibitancl zu tun, der sich in der Vorrunde als einer der Allerbesten im hinteren Paarkreuz erwies. Doch dies beeindruckte den Ballflüsterer wenig. Biller spielte seine Stärken aus. Er zupfte und lupfte die Bälle dorthin, wo es dem Gegner am meisten schmerzte. Die Zuschauer konnten Zeugen einer der raren und legendären Momente werden, in denen der Ballflüsterer sich mit dem Ball verbindet, eins mit ihm wird und sich der Ball willenlos den Anweisungen seines Meisters unterwirft. Die Folge eines derartigen Schauspiels war vorhersehbar. Biller siegte 3 : 1.

Artmann Heinz, der "Eiserne" zeigte gegen Meister, wer der wahre Meister ist. Mit seinem 3 : 0-Sieg meldete sich Heinz eindrucksvoll bei der ersten Mannschaft zurück. Auch der Heinz-Fanclub, allen voran der "Weidner-Zens" zeigte sich begeistert. Der "Zens" muss hier lobend hervorgehoben werden, trug er doch erheblich zur Siegesleistung des "Eisernen" bei. Bereits vor Spielbeginn und noch bevor der Gegner die Halle betrat, erklärte der "Zens" seinem Schützling Heinz, wie er gegen seinen Gegner zu spielen hatte. Wer das sein würde, stand zu diesem Zeitpunkt zwar noch gar nicht fest. Doch solche Nebensächlichkeiten interessieren den "Zens" grundsätzlich nicht. Seine universellen Tipps sind auf jeden Gegner anwendbar.

Die Spieler des vorderen Paarkreuzes, die nun an der Reihe waren, hatten offensichtlich das Siegerflair, welches durch die Vorspieler verbreitet wurde, nicht aufgesogen. Auf jeden Fall erzeugte es keinerlei Wirkung auf "Beißer" Artmann, der gegen Cech mit 0 : 3 unterlag und chancenlos war. War es die negative Aura von Köbele, die auf den "Beißer" einwirkte oder dessen Gottvertrauen in das Schlussdoppel? Wir wissen es nicht. Jedenfalls fand er nicht zu seinem gewohnten Spiel.

Das fand auch Köbele gegen Eigenseer nicht und er knüpfte nahtlos an seine unterirdische Leistung im Spiel gegen Cech an. Der "Hexer" befand sich an diesem Abend definitiv zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Spätestens als die ersten Transparente mit "Köbele go home" entrollt wurden, verstand der Hexer und gestaltete die Leidensprozedur für die Zuschauer so kurz wie möglich. 0 : 3.

Doch dann trat der "Skorpion" speicheltropfend im Siegesdurst und in Wodka-hau-weg-polnischer-hochzeitsfreudentaumelstimmung an die Platte. Reich war granatenscharf und in diesem Zustand kaum noch kontrollierbar. Der "Skorpion" verlangte nach Wiedergutmachung, nach Rehabilitation für all die schmerzhaften Niederlagen, die er in der Saison erlitten und mit vielen Tränen begossen hatte. Stellvertretend für alle Gegner, die ihn bislang gedemütigt hatten, musste nun Schneider hierfür büßen. Schneider konnte nichts dafür; aber so grausam kann Tischtennis sein. Der "Skorpion" stach dreimal kurz und schmerzhaft zu. 3 : 0.

Ebenso kurz und schmerzhaft war dann die Lektion, die "Mr. 1000 Volt" von Uhl erhielt. Auf jeden taktischen Spielzug hatte sein Gegner die bessere Antwort. Kohl war chancenlos. Da half es auch nichts, dass "Mr. 1000 Volt" zuerst explodierte und dann implodierte. Uhl zeigte sich hiervon unbeeindruckt. Kohl wurde nach 3 kurzen Sätzen von seinen Qualen erlöst. 0 : 3.

Danach demonstrierte der "Ballflüsterer" wieder eindrucksvoll, was im Tischtennis alles möglich ist, wenn der Spieler mit dem Ball zu einer Einheit verschmilzt. Auch Meister konnte diese harmonische Zweierbeziehung nicht sabotieren und verabschiedete sich mit 1 : 3.

Der "Eiserne" hatte es nun gegen Tibitancl in der Hand, mit einem Sieg den Mannschaftssieg sicherzustellen. Doch Heinz musste sich nach hartem Kampf und guten Siegeschancen im fünften Satz geschlagen geben. Grund hierfür war sicherlich auch, dass sein Mentor, sportlicher Ziehvater und allwissender Zelluloid-Methusalem, der "Zens" nicht unterstützend mit wertvollen Tischtennisweisheiten und Tipps eingriff und dem "Eisernen" in der Stunde, wo er ihn so dringend benötigt hätte, sträflich alleine ließ.

Auch Tischtennislegenden wie der "Zens" machen mal Fehler.

Das Match war somit noch nicht entschieden. Es stand 8 : 7 für die TSG-Boys. Der neunte Siegespunkt musste her. Das Schlussdoppel musste die Entscheidung bringen. Auf Seiten der TSG traten die (teilweise) gescheiterten Tischtennisgenies Kohl und Köbele an. Nachdem Kohl in seinem letzten Einzel implodierte und Köbele ins spielerische Nirvana abgeglitten war, ließen die TSG-Fans schon jegliche Hoffnung fahren, waren doch die Gegner, das Tschechenduo Cech/Tibitancl hochmotiviert und bereits ungemein erfolgreich an diesem Tage.

Doch für das Schlussdoppel gelten eigene Gesetzte, die noch am ehersten mit der mathematischen Formel – und – ergibt +, erklärbar sind. Auf dieser Regel fußte auch der letzte Funken an Optimismus, der in dem einen oder anderen Fan noch Inne wohnte (nach dem Motto: Doof + Doof ergibt vielleicht doch was Brauchbares). Die Optimisten schienen Recht zu behalten, als sich das TSG-Doppel im ersten Satz durchsetzen konnte. Doch dann kam der grausame Einbruch. Nach dem klaren Verlust des zweiten Satzes ging auch der dritte Satz nicht minderdeutlich verloren. Es wurde still in der Halle. Doch auch in diesen bitteren Minuten klammerten sich die wenigen Optimisten noch an die Erkenntnis, dass ein derartig tiefes Niveau, wie es Köbele/Kohl boten, auf Dauer nicht durchzuhalten war. Und so kam es wie es kommen musste. "Mr. 1000 Volt" zuckte wie vom Blitz getroffen ein paar Mal kräftig zusammen und der Akku war wieder voll. Und auch der Hexer erinnerte sich wieder an einige alte Zauberkunststücke. Mit dem Sieg im vierten Satz war die Wende eingeläutet. Im fünften Satz zogen die TSGler bereits mit 9 : 6 davon und es trennten sie nur noch 2 Punkte vom Matchball, als der gefürchtete Tischtennisblackout wieder einsetzte. Als das TSG-Doppel wieder aufwachte, stand es 10 : 9 für den Gegner, die damit Matchball hatten. Tibitancl zeigte sich schon in Siegerpose. Doch das konnten die TSG-Buben nicht auf sich sitzen lassen. Mit schier unfassbarem Einsatz und noch unglaublicherer Risikobereitschaft gelang es ihnen, zum 10 : 10 auszugleichen. Doch abermals punktete der Gegner und hatte damit den zweiten Matchball. In diesem höchstkritischen Moment zeigte das TSG-Doppel, warum es in der Vergangenheit so erfolgreich war und setzte auf seine Stärken: Nerven aus Stahl, sicheres Augenmaß, technische Brillanz, überragende Kondition, taktisches Feingefühl, spielerischer überlegenheit und nicht zuletzt saumäßiges Glück. Bei all diesen Fähigkeiten und Fertigkeiten überraschte es natürlich nicht, dass das TSG-Duo letztendlich doch klar im fünften Satz mit 13 : 11 in der Verlängerung gewinnen konnte. Damit wurde auch der etwas knappe 9 : 7 Gesamtsieg gesichert.

Fazit:
Schön wars, bloß a bissl lang hats gedauert!

PS:
Für die, die es nicht gemerkt haben sollten: Der Text ist mit einem Schuss Satire und etwas Ironie versetzt. Nicht alles so bierernst nehmen!

Text: Klaus Köbele